Nachhaltigkeit, das bedeutet nicht nur Umweltschutz in Form von Maßnahmen zur Reduktion von Energie und Abfall. Auch der soziale Aspekt spielt eine wichtige Rolle. In welcher Form, das weiß Peter Wörndle vom Schenna Resort, das mit dem Nachhaltigkeitslabel Südtirol ausgezeichnet wurde. Als Gastgeber des Events „Green Hospitality“ erklärt der Juniorchef, wie soziale Nachhaltigkeit funktioniert.
Peter, wie bereitest du mit deinem Team den Hotelbetrieb auf eine nachhaltige Zukunft vor?
Im Schenna Resort setzen wir nicht nur auf klassische Maßnahmen wie Energieeffizienz oder ressourcenschonenden Einkauf. Uns ist auch und vor allem der soziale Aspekt wichtig. Gemeinsam mit unseren Führungskräften und Mitarbeitenden entwickeln wir laufend Maßnahmen, um den Betrieb weiterzuentwickeln. Der wichtigste Schritt in diese Richtung sind unsere regelmäßigen Teamtreffen. Dabei geht es zwar auch um betriebliche Abläufe, insbesondere aber um ein positives Betriebsklima in Form eines guten Miteinanders und um die Bedürfnisse der Einzelnen. Konkret fördern wir aktiv Mitarbeiter-Benefits, etwa durch die Schenna Crew Card oder den Gesundheitsfonds My Sanitour. Wir führen anonyme Umfragen durch und legen großen Wert auf wertschätzende Mitarbeitergespräche.
Nachhaltig wirtschaften im Hotelbetrieb – bringt das, abgesehen von Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit, konkrete Vorteile?
Auf jeden Fall. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Küche. Wenn wir nicht nur auf klassische Edelstücke wie das Filet setzen, sondern auch weniger gängige Teile wie Bauch oder Innereien kreativ in unsere Menüs integrieren, steigert das zum einen die Wertschätzung für das ganze Tier, zum anderen auch die Wirtschaftlichkeit. Unser Küchenchef Stephan Egger ist ein echter Profi, der die Küche mit Herz und Verstand führt. Besonders wertvoll: Jeden Donnerstag gibt er sein Wissen in einem Kochkurs an unsere Gäste weiter – ein Erlebnis, das inspiriert und zum Umdenken anregt.
Wie können Events wie „Green Hospitality – Hotellerie und Gastronomie der Zukunft“ zur Sensibilisierung für nachhaltigen Tourismus beitragen?
Solche Events können zeigen, wie viel in punkto Nachhaltigkeit in der Branche bereits passiert, insbesondere in Südtirol. Viele Betriebe sind sehr engagiert, auch wenn sie – noch – keine offizielle Zertifizierung haben. Gleichzeitig regen Veranstaltungen wie diese zum Weiterdenken an, denn Nachhaltigkeit darf kein kurzfristiger Trend sein, sondern muss zunehmend Teil unserer unternehmerischen DNA werden. In Zukunft könnte nachhaltiges Wirtschaften sogar zur Voraussetzung werden, um bestimmte Marktvorteile zu erhalten – etwa im Bereich Werbung, bei Förderungen, Krediten oder Versicherungen.
Am 9. April von 9.30 bis 12 Uhr hält Michaela Reitterer im Schenna Resort in Schenna einen Vortrag zum Thema Nachhaltige Hotelführung. Das Event „Green Hospitality: Hotellerie und Gastronomie mit Zukunft“ ist eine Initiative von IDM Südtirol und HGV, die den offenen Austausch zu innovativen Lösungen für eine nachhaltige Hotellerie fördert.