Tourismus und Bauwesen sind in Südtirol eng miteinander verknüpft – wirtschaftlich und gesellschaftlich.
Was bedeutet nachhaltiges Bauen konkret? Es geht um mehr als die Auswahl der Baustoffe. Nachhaltigkeit im Bau erfordert einen ganzheitlichen Ansatz.
Die gesellschaftliche Verantwortung des Bauens wird im Tourismus besonders sichtbar: Jedes Hotel prägt seine Umgebung nicht nur architektonisch, sondern wirkt auch als soziales System. Es schafft Arbeitsplätze, wirkt auf das Zusammenleben vor Ort und prägt das kulturelle Selbstverständnis einer Destination. Architektur im Tourismus gestaltet nicht nur Räume, sondern auch Beziehungen.
Eine verantwortungsvolle Haltung im Bauen beginnt bereits bei der Auswahl der Materialien. Ökologische Baustoffe basieren auf nachwachsenden, regionalen Rohstoffen, sind langlebig, leicht zu recyceln und verursachen bei der Herstellung nur geringe Umweltbelastung. Sie werden zudem häufig so gewählt, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet werden können – ganz im Sinne des Cradle-to-Cradle-Prinzips.
Aber: Nachhaltigkeit betrifft mehr als nur die Bausubstanz. Sie erstreckt sich auch auf moderne Technologien wie Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen und smarte Gebäudesteuerung. Solche Innovationen tragen wesentlich dazu bei, den CO₂-Fußabdruck von touristischen Einrichtungen zu reduzieren.
Ein wichtiger Aspekt im nachhaltigen Tourismusbau ist zudem die Nutzung regionaler Kreisläufe. Das bedeutet: Baustoffe werden möglichst vor Ort hergestellt, verarbeitet und am Ende ihres Lebenszyklus ebenfalls wieder regional genutzt oder recycelt. Das reduziert Transportwege, stärkt lokale Wirtschaftskreisläufe und schafft und sichert Arbeitsplätze.
Südtirol lebt vom Tourismus – und der Tourismus investiert in seine Zukunft. Manche Entwicklungen im touristischen Bauen sind daher im besten Sinne „erbaulich”. Sie zeigen, dass es bei zeitgemäßer Architektur nicht mehr nur um Technik geht, sondern auch um Verantwortung, Identität und Lebensqualität.
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