Kobas Kimchi überrascht Köche und Konsumenten in Südtirol (und mit anderem Etikett auch über die Landesgrenzen hinaus). Dahinter stehen drei lokale Akteure, die ihre Stärken in Landwirtschaft, Produktion und Handel bündeln. Florian Rizzi, Geschäftsführer der Rizzi Group in Latsch und Lebensmittel-Großhändler mit internationalem Netzwerk, treibt Marketing und Vertrieb voran. Evelyn Lechner, Eigentümerin von Lechner Kraut in Laas, bringt jahrzehntelange Erfahrung in der Fermentation von Gemüse mit. Josef Gruber, Obmann der Sozialgenossenschaft Vinterra in Mals,
kümmert sich mit seinem Team um den Anbau der Rohstoffe. Ihr gemeinsames Ziel: Ein hochwertiges, biologisches Kimchi aus Südtirol – nachhaltig, lokal und voller Geschmack.
Wie alles begann
„Ich hatte schon lange Interesse an fermentierten Lebensmitteln“, erzählt Florian Rizzi. Die Idee für ein eigenes Kimchi kam ihm nach einem Austausch mit jungen Produzenten im NOI Techpark. „Damals war der Markt noch nicht bereit für solche Produkte. Dann dachte ich an Familie Lechner, die seit Jahrzehnten Sauerkraut fermentiert – da war die Zusammenarbeit naheliegend.“ Evelyn Lechner bestätigt: „Wir wollten schon lange Gemüse fermentieren, aber Kimchi ist komplex, und es gibt unzählige Rezepte. Mit den richtigen Partnern wagten wir uns an Kobas.“
Das Besondere an Kobas Kimchi? „Unser Kimchi wird aus Weißkohl, Wirsing und Rotkohl hergestellt“, erklärt Evelyn. Die Rezeptur ist das Ergebnis intensiver Tüftelei, bei der natürliche Fermentation und traditionelle Zubereitung im Mittelpunkt stehen. Kein Zucker, kein Glutamat, keine künstlichen Zusätze – stattdessen reine Bio-Qualität aus Südtirol. Das Ergebnis: Drei verschiedene Sorten, von mild bis scharf, die den typischen Kimchi-Geschmack mit einer regionalen Note vereinen.
Der Anbau selbst geschieht auf den Feldern rund um Mals, um die sich Josef mit seinen Schützlingen kümmern darf - er leitet die Landwirtschaft bei der Sozialgenossenschaft Vinterra. Damit unterstützt Kobas die berufliche und soziale Integration von benachteiligten Personen. Neben dem sozialen, nachhaltigen Aspekt sei ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit mit Lechner und Rizzi, dass eine gewisse Planungssicherheit gewährleistet werde, ergänzt Josef.
Märkte und Zielgruppe
Florian Rizzi sieht für Kimchi aus Südtirol eine klare Nische: „Der Fokus liegt auf Südtirol, wo fermentiertes Kraut bereits bekannt ist. Lokale Restaurants wie das Flurin in Glurns oder Kuppelrain in Kastelbell haben das Kobas Kimchi bereits in ihren Rezepten verwendet. Ebenso Pur Südtirol baut es in seine Gerichte ein. Langfristig soll das Produkt aber auch international Fuß fassen. Auch wenn Italien eher schwierig sei, „aber in Deutschland und Österreich steigt das Interesse“, weiß Florian. „Vor allem die Kombination aus Regionalität, Bio-Qualität und traditioneller Herstellung macht unser Kimchi interessant.“
Wie bei jedem neuen Produkt gab es auch bei dieser Kooperation Hürden. Evelyn erinnert sich: „Anfangs haben wir zu große Mengen produziert. Man muss den Markt erst entwickeln.“ Florian ergänzt: „Der schwierigste Teil ist die Planung. Produktionsmengen, Zielgruppenakzeptanz – vieles ist anfangs unklar.“ Die Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern läuft dennoch reibungslos. „Wir sind anpassungsfähig, nicht so starr“, sagt Lechner und Florian fügt hinzu „Solange die Überzeugung und das Interesse für die Sache von allen Seiten da ist, gibt es kein Problem, das sich nicht lösen lässt.“
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