Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der in vielen Tourismusbetrieben schnell zur leeren Hülse wird. Nicht so im Hotel Seeleiten am Kalterer See. Dort ist Nachhaltigkeit Alltag, Herausforderung und Motor für Weiterentwicklung.
Daniel und Dominic Moser führen das Haus gemeinsam. Daniel übernahm vor rund zehn Jahren die Leitung vom Vater und führte Schritt für Schritt nachhaltige Maßnahmen ein – ohne große Worte. „Nachhaltigkeit war nie ein Marketingprojekt, sondern der Versuch, den Betrieb zukunftsfähig zu machen“, sagt er. So entstanden Photovoltaik- und Solaranlagen, wassersparende Armaturen, Trinkwasserhähne statt Plastikflaschen und enge Kooperationen mit lokalen Produzenten.
„Wir haben ein Naturschwimmbad, das komplett ohne Chlor funktioniert. Unser Strom kommt aus der Photovoltaikanlage, warmes Wasser liefern unsere Solarpaneele“, ergänzt Daniel.
Luxus trifft Umweltbewusstsein
Eine der großen Herausforderungen: der Spagat zwischen Luxus und ökologischer Verantwortung. „Gerade beim Wassermanagement stoßen wir an Grenzen“, erklärt Dominic. Pools seien in dieser Kategorie nicht wegzudenken. Doch es gibt Stellschrauben: ein bewusst kompakter Wellnessbereich, ständige Optimierung des Verbrauchs, ein kritischer Blick auf das, was wirklich notwendig ist.
Kulinarik mit Herkunft
In der Gastronomie zeigt sich, wie viel möglich ist. Rund 95 Prozent der Produkte beim Frühstück stammen aus der Region. Der Rest wird täglich frisch zubereitet. Es gibt selbst eingekochte Marmeladen, Säfte und Milchprodukte aus Südtirol, Cocktails mit hauseigenen Sirupen. Buffets wurden reduziert, die Portionen kleiner – mit Nachschlagmöglichkeit. So entsteht weniger Abfall – und mehr Bewusstsein.
Nachhaltigkeit als Teamprojekt
Auch für die Mitarbeitenden wird Nachhaltigkeit konkret. Johanna, seit 14 Jahren im Betrieb, spricht von einem Team wie einer Familie. Fünf-Tage-Woche, gemeinsame Aktivitäten, Wertschätzung und echte Teilhabe machen den Unterschied.
Auszeichnung als Ansporn
2025 wurde das Hotel Seeleiten mit der höchsten Stufe des Nachhaltigkeitslabels Südtirol ausgezeichnet. Für Daniel, Dominic und das ganze Team ist das kein Ziel, sondern ein Startpunkt: „Es geht darum, immer wieder hinzuschauen, zu prüfen und besser zu werden.“
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