Am 9. September 2025 widmete sich das TourisMUT-Webinar einer zentralen Frage für die Zukunft des Tourismus: Wie kann Künstliche Intelligenz dazu beitragen, Prozesse nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger zu gestalten? Rund 80 Teilnehmende aus Tourismus, Hotellerie und Marketing verfolgten die spannenden Impulse von vier Fachpersonen, die aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zeigten, wie KI in der Praxis funktioniert – und worauf es dabei wirklich ankommt.
Franziska Albers von Teejit eröffnete das Webinar. Sie schilderte, wie moderne KI-Tools dabei helfen, Nachhaltigkeit messbar zu machen. Ob bei der Datensammlung, der Auswertung oder durch automatisierte Systeme – KI kann Prozesse deutlich voranbringen, die bislang viel Zeit und Personal erforderten. Besonders eindrücklich war ihr Beispiel einer Telefon-KI, die Umfragen eigenständig durchführt, sowie eines Webcrawlers, der Unternehmensseiten auf relevante Nachhaltigkeitsbegriffe scannt. Gleichzeitig sprach sie offen über die Grenzen aktueller Systeme – insbesondere bei der Datenqualität und der Kompatibilität mit bestehenden Strukturen.
Claudia Cozzio von der Freien Universität Bozen knüpfte mit einem wissenschaftlich fundierten Vortrag in italienischer Sprache an. Ihr Fokus lag auf der Wahrnehmung und konkreten Nutzung von KI in der Südtiroler Hotellerie. Sie stellte ein Praxisprojekt vor, das mithilfe künstlicher Intelligenz Lebensmittelverschwendung reduziert und Einkaufsprozesse optimiert. Ihr zentrales Argument: Nachhaltigkeit und Effizienz schließen sich nicht aus – im Gegenteil, sie verstärken sich gegenseitig, wenn die richtigen Technologien sinnvoll eingesetzt werden.
Manuela Schrattenecker, Beraterin für Digitale Innovation bei IDM Südtirol, betonte in ihrem Beitrag die strategische Bedeutung von KI für die Zukunftsfähigkeit touristischer Unternehmen. Anhand konkreter Beispiele zeigte sie, wie KI das Kundenerlebnis verbessern, Abläufe optimieren und sogar neue Geschäftsmodelle ermöglichen kann. Entscheidend sei jedoch, dass der Einsatz von KI zur individuellen Situation eines Betriebs passe. Ihr pragmatischer Rat: „Warte nicht auf die perfekte Lösung – fang an, sammle Erfahrung, wachse mit dem Prozess.“
Zum Abschluss des Webinars stellte Carlo Runggaldier, Direktor von San Vigilio Dolomites, ein besonders praxisnahes Beispiel vor: den in Zusammenarbeit mit Tourismusvereinen, der Freien Universität Bozen, dem Mobilitätskonsortium MoKo, der Abteilung Mobilität Südtirol, der STA sowie Betrieben und Verleihen entwickelten KI-Chatbot „Giggo“. Dieser liefert auf WhatsApp verlässliche Informationen in über 80 Sprachen, freundlich, aktuell und stets mit einem Fokus auf nachhaltigem Verhalten. Besonders häufig gefragt werden Informationen zu öffentlichem Verkehr, Wanderrouten, Wetterbedingungen und Skiliften. Für Carlo steht fest: „Der KI-unterstützte Chatbot ist nicht nur ein Infokanal – er ist ein Lernsystem. Für die Gäste genauso wie für uns als Destination.“
Erkenne, welche Abläufe in deinem Betrieb durch KI effizienter und bewusster gestaltet werden können. Nutze Daten, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Und fang einfach an – auch kleine Schritte führen zur Veränderung.
Wenn du mehr erfahren möchtest – hier steht die Präsentation zum Download bereit.
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