Sanft mobil in Pfelders

In Pfelders, einem kleinen Dorf im hintersten Passeiertal, regieren nicht Autos – sondern Ideen. Seit 2007 setzt der Ort auf eine verkehrsberuhigte Lösung, die aus einer Überforderung geboren wurde. 250 Autos wälzten sich damals in Stoßzeiten durch das Dorf und waren eine große Belastung für Einheimische, Gäste und vor allem auch für Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr. Heute zeigt sich: Mut zur Veränderung zahlt sich aus.

Alberich Hofer, Landwirt und Gastgeber am Steinerhof, ist als Mitglied des Gemeinderats eng mit dem Projekt vertraut: „Der Verkehr war ein Dauerbrenner bei jeder Versammlung. Sicherheit und Wohnqualität waren nicht mehr gegeben.“ Mit viel Engagement, stundenlangen Sitzungen und Überzeugungsarbeit wurde das Pilotprojekt gestartet. Anfangs ohne Schranke, mit Studierenden als „Verkehrslotsen“, welche die Tagesgäste über die Parkmöglichkeiten informierten. Heute erhalten Gäste und Lieferanten den Code bei der Buchungsbestätigung, die Ansässigen öffnen die Schranke mittels Drucker. Die Maßnahmen stießen auf viel Widerstand, aber die Grundsätze überzeugten schlussendlich – und tun es bis heute. Wollen wir Lebensqualität steigern oder vermindern? Sicherheit garantieren oder verhindern?

„Die Nächtigungen haben sich verdreifacht, eine neue, ruhesuchende Gästeschicht fühlt sich angesprochen.“
Hannes Kneissl
Geschäftsführer der Bergbahnen Pfelders

Hannes Kneissl, Geschäftsführer der Bergbahnen Pfelders, ergänzt: „Heute kommunizieren wir aktiv: Sanft mobil in Pfelders. Die Nächtigungen haben sich verdreifacht, eine neue, ruhesuchende Gästeschicht fühlt sich angesprochen.“ Die Tagesgäste parken auf dem großen Parkplatz vor dem Dorf. Der Shuttledienst fährt im 10-Minuten-Takt bis zur Talstation. Alberich und Hannes sind sich einig: Das Konzept bringt mehr Sicherheit, mehr Lebensqualität. Kinder spielen wieder auf der Straße, Gehsteige braucht es nicht mehr. Im Gegensatz zu anderen Fraktionen gibt es in Pfelders Zuwanderung. Und auch die Einheimischen ziehen mit – waren anfangs rund 20 % skeptisch, sind es heute nur noch vereinzelte Stimmen.

Und wie geht’s weiter? Weitere Ideen liegen in der Schublade: Die Schranke soll verschwinden, eine digitale Parkplatzkontrolle per Kamera ist in Planung. Mutige Maßnahmen für ein kleines Dorf, das gelernt hat, für seine Bewohner:innen einzustehen.

Nimm dir diese drei Learnings mit:

  • Überzeuge mit klaren Argumenten. Gute Ideen brauchen Wiederholung, Zeit und den richtigen Moment, um zu wirken.
    Lebensqualität beginnt vor der Haustür.
  • Weniger Verkehr bedeutet mehr Sicherheit und Wohlbefinden für alle. Bleib flexibel und verliere das Ziel nicht aus den Augen.
  • Manchmal braucht es Rückschritte, um Schwung für den nächsten Schritt zu holen.

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