Jeder Betrieb und jedes Unternehmen sollte sich die Frage stellen, wie es die eigenen Verkehrsströme so nachhaltig und effizient wie möglich gestalten kann. Und dieser Gedanke darf sich weiter als nur bis zur Anreise der Hausgäste ziehen! Ist es wirklich notwendig, dass Mitarbeiter:innen mit dem Auto zur Arbeit kommen? Oder ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad möglich? Wäre es sogar denkbar, dass der Betrieb die Kosten für ein Südtirol-Mobil-Abo übernimmt bzw. Fahrrad-Abstellplätze zur Verfügung stellt?
Die Umwelt dankt! Weniger Verkehr bedeutet weniger CO₂-Ausstoß, weniger Feinstaub und weniger Lärm – ein echter Beitrag zu mehr Lebensqualität in der Region. Aber auch die Mitarbeiter:innen profitieren: Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt oder den Weg aktiv gestaltet, bleibt nachweislich fitter, gesünder und motivierter – und fällt damit seltener krankheitsbedingt aus. Der ökologische Fußabdruck verbessert sich und mit ihm das betriebliche Image. Betriebliches Mobilitätsmanagement zahlt sich also aus: wirtschaftlich, ökologisch und menschlich.
Schon mit kleinen Schritten lassen sich spürbare Veränderungen bewirken. Die folgenden einfachen Maßnahmen sind einfach umzusetzen und können dein Einstieg in eine optimierte betriebliche Mobilität sein.
Radmobilität fördern
Eine professionell geplante und gut gebaute Fahrradabstellanlage am Arbeitsplatz kann den Anreiz zur Fahrradnutzung für den Arbeitsweg deutlich erhöhen – zumal Fahrräder im Vergleich zu Autos deutlich weniger Platz benötigen. Dabei sollte auch an die wachsende Zahl der E-Bike-Nutzer:innen gedacht werden: Ladestationen für Elektrofahrräder fördern die Radnutzung zusätzlich. Um die Motivation weiter zu steigern, bietet es sich an, den Betrieb bei der Initiative „Südtirol radelt“ anzumelden: Die Teilnahme ist kostenlos und attraktive Preise reizen Pendler:innen ihre Anreise nachhaltiger zu gestalten. Auch ein Bonusmodell – etwa mit Prämien pro gefahrenem Kilometer – kann für mehr Fahrradbegeisterung sorgen. Ergänzend ist es sinnvoll, sichere Radwege und Anfahrtsrouten klar zu kommunizieren und das Betriebsgelände fahrradfreundlich zu gestalten – beispielsweise durch Vorrangregelungen für Radfahrende. Für sportlich Anreisende sollten zudem Duschen und Spinde zur Verfügung stehen, um den Arbeitsalltag komfortabler zu gestalten.
Öffentliche Mobilität
Der Südtirol Pass Business ist ein flexibler und praktischer Fahrschein für Dienstfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Südtirol – und bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile: Mitarbeiter:innen gelangen ohne Parkplatzsuche und flexibel zu ihren Terminen – gleichzeitig entfällt die oft aufwendige monatliche Abrechnung einzelner Dienstfahrten. Darüber hinaus profitieren Betriebe von attraktiven steuerlichen Vorteilen: Die übernommenen Fahrtkosten – bis zu einer jährlichen Obergrenze von 640 Euro pro Mitarbeiter:in – gelten nicht als Lohnbestandteil und sind somit weder sozialabgabenpflichtig noch INAIL-prämiert. Sie können bis zu einem Wert von fünf Promille der Personalkosten vom Unternehmensgewinn abgezogen werden.
Interne Organisation & Gästekommunikation
Teamevents bieten eine hervorragende Möglichkeit, nachhaltige Impulse zu setzen und Mobilität erlebbar zu machen. Beispiele wie eine E-Bike-Testaktion, ein spritsparendes Fahrtraining im Verkehrssicherheitszentrum Safety Park oder ein Betriebsausflug mit Bus und Bahn fördern das Bewusstsein für umweltfreundliche Mobilität und stärken zugleich den Teamgeist. Überall dort, wo Mitarbeiter:innen selbst umweltfreundlich anreisen, wirken ihre Empfehlungen gegenüber Gästen nicht nur authentischer – sie stammen zudem aus erster Hand und sind praktisch erprobt.
Der eigene Fuhrpark
Eine sinnvolle Maßnahme ist die Bereitstellung von Firmenrädern und Dienstfahrrädern, zu dem auch besondere und innovative Radtypen wie Falträder, Cargobikes oder Anhänger sowie E-Bikes für längere Strecken gehören können. Sollte die Fahrt zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln aufgrund schlechter Verbindungen nicht möglich sein, kann der Betrieb auch Elektroautos zur Verfügung stellen. In diesem Fall empfiehlt es sich, auf dem Firmengelände eine Ladestation einzurichten – idealerweise mit Solarstrom betrieben.
Bei ausreichend hoher Nachfrage sind Carsharing-Anbieter oft bereit, eine Leihstation in der Nähe des Betriebsgeländes einzurichten. Carsharing bietet sich insbesondere an, um den Mehrbedarf in Stoßzeiten zu decken oder wenn die Anschaffung eigener Firmenfahrzeuge unwirtschaftlich wäre. Zusätzlich kann die Bildung von Fahrgemeinschaften – auch Carpooling genannt – das Verkehrsaufkommen erheblich reduzieren und den Mitarbeiter:innen helfen, Treibstoffkosten zu sparen.
Dies sind nur einige von vielen Möglichkeiten, wie touristische Betriebe das betriebliche Mobilitätsmanagement optimieren können. Noch einmal kurz zusammengefasst, sind folgende Maßnahmen gleichermaßen leicht umsetzbar wie effizient:
Förderung der Radmobilität
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
Nachhaltige Mobilität in der internen Organisation
Betrieblicher Fuhrpark
Carsharing und Fahrgemeinschaften
Du hast bereits Maßnahmen gesetzt, welche die nachhaltige Mobilität fördern? Dann bewirb dich jetzt für den Südtiroler Mobilitätspreis 2025 und gewinne Sichtbarkeit!