Andreas und sein Vater Kurt Gruber vom Sunnfolt in Kortsch im Vinschgau haben etwas gewagt, wozu viele nur den Gedanken hegen: Sie haben einen Teil ihrer Apfelbäume gerodet und sind in den Gemüseanbau eingestiegen. Der Auslöser? Eine Leidenschaft, die schon in der Jugend begann. „Die Freude zum Gemüseanbau hat mich nie losgelassen“, erzählt Andreas. Was als Idee zur Selbstversorgung begann, entwickelte sich Schritt für Schritt zu einem professionellen Betrieb.
Den Mut zum Umbruch mussten sie sich erarbeiten. „Schon die Äpfel zu roden war eine Überwindung, aber wenn man etwas Neues anfangen will, muss man halt probieren“, sagt Kurt. Schon zuvor hatte er mit seiner Überzeugung für den biologischen Apfelanbau gezeigt, dass er bereit ist, gegen den Strom zu schwimmen. Ob es funktionieren würde, wussten sie anfangs nicht. Heute setzen die beiden auf schonende Bodenbearbeitung, viel Handarbeit, Kompost und Gründüngung. Diese Methoden bauen den Boden langfristig auf und schützen ihn.
Ihre Abnehmer sind vor allem Hotels und Gastronomiebetriebe in der Region. Das Gerstl in Mals im Vinschgau und das Restaurant Flurin in Glurns gehören zu den wichtigsten Partnern. Sie bestellen gezielt nach Saison und Reifegrad, was für die Grubers Planungssicherheit bedeutet – und für die Küchenchefs Frische und Vielfalt. „Wir wollen regionale Kreisläufe fördern. Wir sind Teil davon, können sie mitgestalten und davon profitieren“, betont Andreas.
Regionalität ist für die beiden mehr als ein Schlagwort: Sie bestimmen ihre Preise selbst, liefern kurze Wege, und die Gäste erleben nicht nur ein authentisches Produkt, sondern auch ihre Entstehungsgeschichte. „Traut euch einfach. Wenn es auch schiefgeht, macht weiter“, ist Kurts Rat an alle, die mit dem Gedanken spielen, etwas Neues zu wagen.
3 Learnings für dich:
Welche mutigen Veränderungen hast du in deinem Betrieb schon gewagt und was hast du daraus gelernt? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!