Landwirtschaft und Tourismus sind zwei der tragenden Säulen Südtirols – doch im Alltag bleiben sie oft getrennt. Ein Pilotprojekt in Brixen zeigt, wie es anders geht: Die Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern und das Berufsbildungszentrum Emma Hellenstainer haben ein gemeinsames Bildungsformat entwickelt, das Schüler:innen aus Landwirtschaft, Küche und Service frühzeitig zusammenbringt. Ziel ist es, Synergien sichtbar zu machen und den gegenseitigen Austausch zu fördern – theoretisch, praktisch und auf Augenhöhe.
Rund 40 Schüler:innen der zweiten Klassen waren Teil dieses Pilotprojekts, das mit Unterstützung von IDM, HGV, SBB und dem Südtiroler Köcheverband (SKV) umgesetzt wurde. Im Mittelpunkt standen zwei Projekttage im Frühling, an denen sich die Schüler:innen gegenseitig ihre Schulen, Betriebe und Produkte präsentierten – inklusive gemeinsamer Kocharbeit mit regionalen Zutaten wie Schafkäse oder Topfen aus eigener Produktion.
„Das Projekt gibt den angehenden Landwirt:innen die Möglichkeit, die Anforderungen der Gastronomie kennenzulernen, während die zukünftigen Köch:innen und Servicekräfte den Umgang mit regionalen Produkten vertiefen konnten“, sagt Martin Unterer, Direktor der Fachschule Salern.
Ein gemeinsamer Ausflug zu Pionierbetrieben im Vinschgau – etwa zum Bio-Gemüsehof Sunnfolt oder zur Bio-Hofkäserei Englhorn – sowie ein Besuch im Restaurant Flurin rundeten das Programm ab. Dort berichtete Chefkoch Thomas Ortler, wie er mit 80 % Südtiroler Zutaten kocht. Für Schülerin Lilly Oberrauch war der Besuch inspirierend: „Es lädt einen dazu ein, selbst um die Ecke zu denken und neue Ideen zu entwickeln.“
Abgeschlossen wurde das Projekt mit einer Zukunftssimulation an der Fachschule Salern – mit dem Ziel, das Format weiterzuentwickeln und künftig auf weitere Schulen auszuweiten.
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