Walter Moosmair vom Niedersteinhof | © Alex Trentini Photo

Für die biologische und nachhaltige Bewirtschaftung des Niedersteinhofs setzt Walter Moosmair auf Vielfalt – und weiß die Standbeine seines Hofs gekonnt miteinander zu verknüpfen: Milchwirtschaft und biologische Mutterkuhhaltung, Urlaub auf dem Bauernhof, grüne Energie und Südtiroler Bergwiesenheu. Ein über Jahre mit Hingabe aufgebautes System, von dem die Familie lebt. Sein Rezept: die Liebe zur Natur, die Verbindung von Bauer, Gastwirt und Gast und immer neue Ideen.

Anwendung findet dieses Rezept etwa beim biologischen zertifizierten Südtiroler Bergwiesenheu, das auf 2.000 Metern wächst und ein wichtiges Standbein ist. Anfänglich war es nur das Heu für das typische Heubad, dann hat Walter die Wellnessproduktpalette nach und nach auf Matratzen, Kissen, Duftsäckchen und mehr ausgeweitet – zu 100 % in Südtirol hergestellt. Mittlerweile hat er einen großen langjährigen Kundenstamm, die Bestellungen kommen per Anruf oder Mail. Und Walter lässt es sich nicht nehmen selbst bei den Kunden vorbeizuschauen. So pflegt er auch seit 14 Jahren eine größere Kooperation und präsentiert im Andreus Resort im Passeiertal wöchentlich seinen Biokäse und andere Produkte. 

„Ich kann den Gästen mit meinen veredelten Produkten die Natur und Landwirtschaft nahebringen.“
Walter Moosmair vom Niedersteinhof | © Alex Trentini Photo
Walter Moosmair
Landwirt am Niedersteinhof

„Ich kann den Gästen mit meinen veredelten Produkten die Natur und Landwirtschaft nahebringen“, so Moosmair. Die Gäste sollen die Begeisterung weitertragen. In einer Verbindung von Tourismus, Gastronomie und Landwirtschaft sieht der Bio-Bauer eine große Chance. „Südtirol ist für hohe Standards im Tourismus bekannt, durch enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft können wir uns abheben und etwas Einzigartiges schaffen. Unser Ziel ist das Gleiche: Wir wollen nicht die große Masse anziehen, sondern die, die Qualität und Authentizität schätzen und naturverbunden sind. Dass wir bereit für Veränderung sind, ist spürbar“, sagt Walter. Er will die beiden Parteien noch mehr zusammenbringen, dann ergebe sich von selbst, was sie füreinander tun können, ist sich der Tüftler sicher: „Daraus kann sich eine Kraft entwickeln, die uns auf den richtigen Weg in die Zukunft bringt.“

Apropos Zukunft: E-Autos, Ladestation und elektrische landwirtschaftliche Geräte – dank Photovoltaikanlage, Wasserkraftwerk und Windrad ist die Energieversorgung am Niedersteinhof komplett autark. Seit 2009 hat Walter stetig darauf hingearbeitet, die Wiesen komplett elektrisch mit dem eigenen Strom mähen zu können, was nun zum ersten Mal gelungen ist. 70 % des erzeugten grünen Stroms verbraucht der Niedersteinhof selbst, 30 % werden verkauft. Die Einnahmen werden umgehend wieder in neue Projekte investiert. 

Nimm diese drei Learnings von Walter Moosmair mit:

  • 100 % authentisch. Sein Gesicht zu zeigen bedeutet, dass man voll hinter seinem Produkt steht. Niemand kennt das Produkt besser als die Bäuerinnen und Bauern selbst. Wenn sie es selbst vorstellen und von ihrem Alltag erzählen, wird das Produkt zum Erlebnis und der Gast kauft neben der Qualität bewusst auch die Authentizität mit.
  • Mut zum Austausch. Wer miteinander spricht, merkt schnell: Viele haben Lust auf Neues. Es lohnt sich aufeinander zuzugehen und neue Ideen anzudenken. Für eine gelingende Zusammenarbeit müssen sich Partner finden, die zueinander passen. Das braucht etwas Geduld, aber so kann man gemeinsam wachsen.
  • Innovation und Investition. In neue Technologien und Ideen zu investieren, bringt den Hof auf lange Sicht weiter. Dabei muss man für sich überlegen: was kann und will ich in meinem Hofkonzept ändern und weiterbringen. Dabei kann man Schritt für Schritt auf Funktionierendes bauen und muss nicht alles auf den Kopf stellen. 
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