„Wir wollen eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Tourismus schlagen“, sagt
Manuela Zischg von
Bioland Südtirol, wo sie den Bereich Tourismus leitet. Die Genossenschaft ist Teil von Bioland e.V., des in Deutschland gegründeten Verbands, der sich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Lebensmittelherstellung stark macht. Über 1.000 Bioland-Betriebe setzen sich in Südtirol unter anderem für die Förderung der Bodenfruchtbarkeit, für eine artgerechte Tierhaltung und die Herstellung wertvoller Lebensmittel ein.
Damit diese nachhaltig produzierten Lebensmittel vermehrt auch in den Küchen der heimischen Hotels und Gastbetriebe weiterverarbeitet werden, hat Bioland Südtirol das Gastronomieprojekt „Bio Fair Südtirol“ ins Leben gerufen. Die Arbeitsgruppe, die das Projekt vorantrieb, bestand neben Bioland aus IDM, Vertretern der Provinz Bozen, HGV, Eurac, den Weltläden sowie Abcert, einer unabhängigen Zertifizierungs- und Kontrollstelle, die die neue Zertifizierung an die Betriebe vergibt. Voraussetzung für den Erhalt von „Bio Fair Südtirol“ ist die Verwendung einer bestimmten Menge von Produkten, die bio sind und aus Südtirol stammen oder aus fairem Handel sind.
Den Kern des Konzepts bildet eine dreistufige Zertifizierung:
- Mit 30 bis 60 Prozent bio bei Essen und Getränken erlangt ein Hotel- oder Gastbetrieb den Bronze-Status,
- mit 60 bis 90 Prozent bio erhält der Betrieb die Silber-Plakette und
- mit mindestens 90 Prozent bio erlangt er den Gold-Status.
Produkte wie Äpfel und Apfelsaft, Frischmilch, Mozzarella, Butter, Joghurt und Wein müssen aus Südtirol und aus biologischem Anbau bzw. biologischer Herstellung kommen – und natürlich mit einem Zertifikat versehen sein. Bananen, Kaffee, Tee, Kakao und Rohrzucker müssen hingegen nicht nur Bio-Qualität aufweisen, sondern auch aus fairem Handel stammen.
Kontrollierte Qualität
In der Regel prüft eine unabhängige Kontrollstelle einmal jährlich, ob die Standards eingehalten werden. „Wenn es Engpässe bei Produkten gibt, treten zeitlich begrenzte Ausnahmeregelungen in Kraft“, erklärt Zischg. Die strengen Qualitätskontrollen garantieren, dass die hohen Standards eingehalten werden und größtmögliche Transparenz gewährt wird, sei es bei den Bioland-Betrieben als auch im Gastrobereich.