Eines haben alle Vinum-Hotels gemeinsam: Sie werden von leidenschaftlichen Weinkennerinnen und -kennern geführt, die mit Herzblut und Know-how ihren Gästen die Weinkultur Südtirols nahebringen. „Vinum Hotels Südtirol“ ist ein Zusammenschluss weinaffiner Südtiroler Gastgeberinnen oder Gastgeber, die entweder selbst Winzer oder Sommeliers sind. Einer von ihnen ist Michael Oberpertinger, der in vierter Generation den Spitalerhof in Klausen führt. Seine Eltern und seine Frau arbeiten im Betrieb mit, ebenso seine Tochter. Seit Mai 2021 ist der Spitalerhof Teil der „Vinum Hotels Südtirol“-Gruppe, deren Geschäftsführung seit 2018 dem HGV obliegt.
Der Spitalerhof in Klausen ist eines von 20 Vinum-Hotels in Südtirol. Im familiengeführten Betrieb dreht sich alles um Weinkultur, die hier aktiv gelebt wird.
Küche, Weinkeller, Brennerei und Eismanufaktur: Im Spitalerhof wird alles, was Garten und Acker hergeben, weiterverarbeitet.
Für Michael Oberpertinger sind die gemeinsamen Marketingaktionen und der Austausch zwischen den Mitgliedern die großen Vorteile der Angebotsgruppe, aber: „jeder Betrieb muss seine USPs selbst herausarbeiten“.
Im Weinberg. Zum Spitalerhof gehört ein 1,8 Hektar großer Weinberg, am Hof wird eingekellert und die edlen Tropfen werden im Keller gelagert: Alles spielt sich direkt am Hotelbetrieb ab, was den Oberpertingers erlaubt, das Handwerk und Wissen mit den Gästen zu teilen. Und die helfen auch schon mal tatkräftig mit: „Einmal, das ist schon über 20 Jahre her, stand die Weinlese an – aber das Wetter spielte nicht mit, Regen war vorhergesagt. Also haben die Gäste gesagt, sie helfen beim Wimmen mit, damit die Ernte schnell eingebracht werden kann“, erinnert sich Michael. Aus dieser einmaligen Aktion ist ein Urlaubspaket geworden: Jedes im Herbst können die Gäste „Einmal Bauer sein“: Michael gibt den Gästen nicht nur Einblicke in die landwirtschaftlichen Abläufe, sie können bei der der Weinlese mithelfen und aus erster Hand erfahren, wie der Wein in die Flasche kommt. Im Weinberg gibt es teilweise alte Rebsorten – darunter die Sylvaner-Sorte „Sepps alte Rebe“, die noch vom Großvater gepflanzt wurde. Rund 25.000 Flaschen werden am Spitalerhof produziert, nicht nur für die Gegend typische Weißweine wie Grüner Veltliner, Sylvaner und Gewürztraminer, sondern auch Vernatsch, Blauburgunder und Lagrein.
Vom Acker und aus dem Garten. Möglichst alles zu verwerten, das der eigene Hof hergibt: Das ist das Credo des Spitalerhofs. Vom eigenen Acker und Gemüsegarten stammen die in der Küche verwendeten Kräuter und Gemüsesorten, auch Hühner hält sich der Spitalerhof. „Und wenn eine Gemüsesorte aus ist, weil die Saison um ist, dann ist es eben so. Das ist authentisch“, sagt Michael. Früchte wie Marillen, Zwetschgen oder Birnen aus dem hofeigenen Obstgarten werden in der Hofbrennerei zu edlen Grappas verarbeitet – oder Michaels Ehefrau Claudia, eine passionierte Köchin und Quereinsteigerin, zaubert damit eiskalte Kreationen: „Die Idee zu der Eismanufaktur ist in der Corona-Pandemie entstanden, wo wir uns was einfallen lassen mussten, um über die Runden zu kommen.“
„Für uns“, sagt der Hotelier, „ist die Gruppe Vinum Hotels Südtirol genau das Richtige: Wir sprechen die weinaffinen Menschen an und die fühlen sich bei uns wohl, weil wir Winzer mit Leib und Seele sind.“ Noch einen Vorteil sieht er in den gemeinsamen Marketingmaßnahmen und Veranstaltungen, im Austausch mit anderen, „aber es ist auch wichtig, dass jeder Betrieb seine USPs, also die Alleinstellungsmerkmale, selbst herausarbeitet“, ist der Hotelier überzeugt.