Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ein globales Problem, sondern betrifft auch die Hotellerie und Gastronomie in Südtirol direkt. Während über 50 Prozent der gesamten Abfälle in Privathaushalten anfallen, sind es immer noch 15 Prozent, die auf die Außer-Haus-Verpflegung entfallen. Dabei geht es nicht nur um übrig gebliebene Speisen, die im Müll landen, sondern auch um verderbliche Lebensmittel, die aufgrund unzureichender Lagerung oder Überproduktion – etwa bei Buffets – entsorgt werden müssen. Das muss nicht sein! Mit flexibler Menüplanung, angepasst an die tatsächliche Nachfrage, und einem sensibilisierten Team kannst du den Unterschied machen
Nimm diese Tipps zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen mit:
- Optimiere dein Menüangebot: Biete flexible Menüoptionen in verschiedenen Portionsgrößen an. So können deine Gäste nach ihrem individuellen Hunger wählen und die Menge an übrig gebliebenen Speisen wird reduziert.
- Schule und sensibilisiere dein Personal: Ein gut ausgebildetes und sensibilisiertes Team ist der Schlüssel zur Reduzierung von Food Waste. Halte regelmäßige Schulungen und Workshops ab, um das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken zu schärfen und konkrete Maßnahmen zur Abfallvermeidung zu etablieren.
- Optimiere deinen Einkauf: Kaufe Lebensmittel in den Mengen ein, die du wirklich benötigst, und verzichte auf überdimensionierte Verpackungen. So kannst du Abfälle erheblich verringern.
- Lagere richtig und mache regelmäßige Inventuren: Effiziente Lagerung und regelmäßige Inventuren sind entscheidend, um den Überblick über deine Bestände zu behalten und das Risiko von Verderb zu minimieren. Nutze moderne Softwarelösungen, um dabei Unterstützung zu bekommen.
- Setze digitale Tools ein: Nutze intelligente Systeme wie das Food Waste System von Kitro, um Küchenabfälle zu wiegen und zu kategorisieren. Die gewonnenen Daten helfen dir, Trends zu erkennen und Maßnahmen zur Reduzierung von Verschwendung zu entwickeln.
- Kooperiere mit Plattformen: Verkaufe überschüssige Lebensmittel oder Produkte kurz vor dem Ablaufdatum über Plattformen wie "Too Good To Go". So tust du nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern erzielst auch einen sozialen Nutzen.
- Packe übrig gebliebenes Essen ein und gib es mit: Ermutige deine Gäste, übrig gebliebene Speisen mitzunehmen. Biete dafür umweltfreundliche und einfach zu handhabende Verpackungen an.
"Wir schmeißen kaum Lebensmittel weg, weil uns unsere Gäste bereits am Vortag mitteilen, was sie essen möchten. Außerdem halten wir die Portionen kleiner, wobei jederzeit um Nachschlag gefragt werden kann, was jedoch selten passiert. Durch die Reduzierung der Lebensmittelabfälle relativiert sich auch der höhere Preis für regionale und biologische Produkte."
Walter Holzer
Inhaber des Berghotel Sexten