• Matthias Sigmund bewirtschaftet den Schwarzielhof in Feldthurns, baut Wein und Äpfel an. Den Apfelsaft in 1-Liter-Mehrweg- und in 750-Milliliter-Flaschen liefert er hauptsächlich an die gehobene Gastronomie.
• Gemeinsam mit einem 5-Sterne-Hotel hat er eine Mini-Bar-Variante entwickelt, die er mit Erfolg vertreibt.
• Das sagt der Landwirt: „Mit der Gastronomie habe ich zuverlässige Kunden. Aber auch ich bin gefordert, zuverlässig zu liefern.“
Zirbenlikör und Latschenkiefersirup, Kürbis-Chutney und Holunderblütenaufstrich – wenn es um Kreativität in der Direktvermarktung geht, spielen Südtirols Bäuerinnen und Bauern in der ersten Liga. Doch auch mit einem vermeintlich klassischen Produkt kann man begeistern, neue Wege gehen und sogar die gehobene Gastronomie für sich gewinnen.
Ein Paradebeispiel dafür ist Matthias Sigmund vom Schwarzielhof in Feldthurns. Sein Steckenpferd: Apfelsaft. Sein Versprechen: höchste Qualität. Bis hinauf auf 900 Meter Meereshöhe hat er Apfelbäume gepflanzt und veredelt die gesamte Ernte zu naturbelassenem Saft. Damit beliefert er nicht nur Feinkostläden, sondern vor allem erstklassige Hotels und Restaurants im Eisack-, Puster- und Wipptal. Eine besonders enge Partnerschaft verbindet den 33-jährigen Landwirt mit dem 5-Sterne-Haus Forestis in Palmschoß oberhalb von Brixen. Diese Partnerschaft hat eine längere Geschichte, deren Anfang schon Matthias‘ Vater Andreas geschrieben hat.
Ein Produkt, das schmeckt
„Das war in den 2000ern. Mein Vater begann damals im kleinen Stil, Apfelsaft herzustellen, um auch aus der zweiten Qualität noch ein gutes Produkt zu erzielen.“ Mit Kostproben klapperte er sämtliche Gastbetriebe in der Umgebung ab – mit Erfolg. In Lüsen stieß Andreas auf Alois Hinteregger vom Hotel Rosental, der für den Apfelsaft sofort Feuer und Flamme war. Er wurde zum treuen Kunden von Andreas Sigmund und blieb es auch mit einem weiteren Hotel, das er später in Palmschoß eröffnete. Mittlerweile führt die nächste Generation der Familie Hinteregger das Hotel, das den Namen Forestis trägt. „Wir setzen stark auf lokale Produzenten mit kurzen Transportwegen. Da lag die Fortsetzung der Partnerschaft mit dem Schwarzielhof auf der Hand“, bestätigt Günther Kofler, General Manager im Forestis.
Eine Idee, die besticht und nachhaltig ist
Auch in Feldthurns hat es einen Generationenwechsel gegeben. Matthias hat den Schwarzielhof 2021 von seinen Eltern übernommen. Längst ist Apfelsaft zum Haupt- und auch zum Vorzeigeprodukt geworden und darf auch unter der Marke Roter Hahn beworben werden. Das Forestis beliefert Matthias mit seiner klassischen Sortenmischung aus Golden Delicious, Pinova und Topaz in der 1-Liter-Mehrwegflasche. „Bei jeder neuen Bestellung nehmen wir die gebrauchten Flaschen wieder zurück und können sie nach der gründlichen Reinigung wieder verwenden“, sagt der Bauer. Das laufe ganz unkompliziert ab. Und es ist nachhaltig.
Doch für Matthias war der klassische Apfelsaft nicht genug. Um sein Sortiment zu erweitern und speziell der gehobenen Gastronomie das gewisse Extra zu bieten, hat er zusätzlich zur klassischen eine Premiumlinie entwickelt: drei sortenreine Apfelsäfte jeweils aus Topaz, Pinova und Jonagold sowie eine besondere Cuvée aus Spitzlederer, Weißer Rosmarin und Steinpepping, drei alten Apfelsorten, die er rekultiviert hat. Gleichzeitig hatte er eine Idee: Wie wär’s mit speziellen Flaschen für die Mini-Bars von Hotelzimmern? Tatsächlich war das Forestis gerade auf der Suche nach einer passenden Ergänzung für die kleinen Kühlschränke. Gemeinsam wurden Wünsche und Möglichkeiten erläutert, Matthias experimentierte mit verschiedenen Mustern, und bald war der Deal perfekt. Seither bietet er seine Premiumlinie sowohl in einer 750-Milliliter- als auch in der handlichen 200-Milliliter-Flasche an – ein echtes Win-win-Projekt!
Eine Beziehung, die hält
Natürlich bringt die Zusammenarbeit mit der Spitzengastronomie auch Herausforderungen mit sich. Bestellungen müssen rasch abgewickelt werden, die Qualität muss immer stimmen und die Lieferung das ganze Jahr über gesichert sein. Matthias hat das aber voll im Griff.
Was schätzt er persönlich an der Kooperation mit einem Spitzenhotel? „Es gibt für ein Unternehmen nichts Besseres als einen zuverlässigen Kunden und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm“, sagt er mit einem Lächeln. Der Forestis-Manager sieht das genauso: „Für uns ist es entscheidend, einen langfristigen, loyalen Partner zu haben, der immer jene Qualität liefert, die wir und die unsere Gäste erwarten. Und genau das tut der Schwarzielhof.“
Nimm dir diese Learnings von Matthias mit:
Qualität zählt
Nur wer konsequent gute Produkte liefert, überzeugt auch 5-Sterne-Häuser. Frag dich: Wofür stehst du mit deinem Namen?
Denk in Lösungen
Hör genau hin, was die Gastronomie braucht – und entwickle daraus dein Angebot weiter. So entstehen Partnerschaften, die tragen.
Setz auf Spezialitäten
Mit einer Premiumlinie oder besonderen Sorten kannst du dich klar positionieren. So schaffst du echten Mehrwert für die Gastronomie.