In der Mitte des Tunnels wuchert eine Hokkaido-Pflanze, schlängelt sich bis an die Decke, Ochsenherz-Tomaten hängen schwer von den Stauden, Mangold mit riesigen Blättern: Den Pflanzen geht es offensichtlich gut, auch sie wachsen nicht im Boden, sondern auf hüfthohen Tischen, die mit Leca gefüllt sind, also Blähton. Woher stammen die Nährstoffe, die sie so gut gedeihen lassen, wenn nicht aus dem Boden?
Die stammen von den Fischen, die das eigentliche Highlight sind: In acht Wassertanks am Eingang des Tunnels leben Afrikanische Raubwelse, die mit dem Gemüse in einer Symbiose leben, also wechselseitig voneinander profitieren: Aquaponik nennt sich das Verfahren, die Aufzucht von Fischen, also Aquakultur, mit Hydroponik verbindet, also die Kultivierung von Nutzpflanzen im Wasser. Die drei Jungunternehmer arbeiten hauptberuflich in der Landwirtschaft und haben diese Anlage in ihrer Freizeit aufgestellt: Roman ist zertifizierter Bioland-Bauer und bei „Almiro“, so nennt sich das Unternehmen, für die Zahlen und für die Beschaffung der notwendigen Genehmigungen zuständig. „Der bürokratische Aufwand, eine solche Anlage zu erstellen, und die Fische und das Gemüse in den Handel zu bringen, ist enorm“, sagt Roman.